Donnerstag, 3. Mai 2012

Geldwertstabilität + X

Scheint die Zeit für eine Mandatsänderung (besser Mandatserweiterung) der EZB reif? Zumindest hat dieses Thema die FTD aufgegriffen.

Bisher besteht die Aufgabe der Europäischen Zentralbank alleine darin, den Geldwert in der Eurozone stabil zu halten. So soll eine Teuerungsrate von knapp unter 2% erreicht werden. Dieses Ziel erreichen die Währungshüter im Durchschnitt auch relativ gut. Aber ist dieses alleinige Ziel in der heutigen Zeit noch aufrechtzuerhalten? Oder sollte man sich nicht die Fed in den USA zum Vorbild nehmen und neben der Geldwertstabilität auch noch den Beschäftigungsstand im Auge behalten?

Ich bin der Meinung, dass in einer Währungsunion (v.a. in einer suboptimalen wie der Eurozone) nicht nur alleine auf die Teuerungsrate geachtet werden sollte. Was bringt es, die Inflation mit aller Macht auf 2% zu drücken, aber dadurch ganze Volkswirtschaften abzuwürgen und Anpassungen innerhalb der Währungszone zu erschweren?

Ich hoffe, dass sich die EZB langsam zu einem Doppelmandat durchringt. Dies würde nicht heißen, dass sofort alle Stabilitätsaspekte über den Haufen geworfen werden müssten, sondern dass lediglich ein wenig mehr Spielraum für Maßnahmen wie zum Beispiel quantitative Lockerung gegeben wird, um einer strauchelnden Wirtschaft in einer Krise besser unter die Arme zu greifen und Anpassungen innerhalb des Währungsraumes zu beschleunigen.

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